Nürnberger Land Blick vom Glatzenstein

Mein Nürnberger Land – Zwischen Dünen, Felsen und Burgen

Einleitung: Mein Nürnberger Land – Verwurzelung zwischen Felsen, Wäldern und Wegen

Es gibt Orte, die begleiten einen ein Leben lang. Nicht, weil sie besonders spektakulär oder weltberühmt wären – sondern weil sie einem unter die Haut gehen. Weil sie vertraut sind, eigenwillig, rau und zugleich voller Schönheit.
Für mich ist das Nürnberger Land genau so ein Ort.

Nürnberger Land Blick vom Zankelstein

Zwischen Sandsteinfelsen und Trockenrasen, stillen Tälern und luftigen Höhen liegt hier meine Heimat. Eine Landschaft, die ich schon als Kind durchstreifte, die mich prägte und mir später – oft ganz neu – die Freude am Unterwegssein schenkte.

Wenn ich heute durch die Röthenbachklamm bei Altdorf wandere, über die Höhen der Hersbrucker Schweiz blicke oder durch die fränkischen Sanddünen streife, spüre ich: Dies ist mehr als ein Ort auf der Karte. Es ist ein Gefühl von Ankommen. Von Verwurzeltsein – und von Aufbruch zugleich.

In diesem Artikel möchte ich dich mitnehmen auf eine persönliche Reise durch „mein“ Nürnberger Land. Zu Lieblingswegen, verborgenen Schönheiten und besonderen Orten, die Geschichten erzählen – wenn man bereit ist, ihnen zu lauschen.

Zwischen Dünen und Sandstein – die Altdorfer Landschaft

Geboren in und aufgewachsen bei Altdorf b. Nürnberg blieb mir die Dünenlandschaft lange Zeit verborgen. Erst bei einem Besuch aus der Eifel in der „alten Heimat“ wurde ich auf dieses bemerkenswerte Naturjuwel aufmerksam. Ich war hoch erstaunt und schwer begeistert, als ich das erste Mal über die sandigen Pfade schritt und die Dünen erblickte. So nah an den eigenen mittelfränkischen Wurzeln – und doch wähnt man sich plötzlich am Meer oder gar in der Wüste.

Doch nicht nur die Sanddünen, die sich als Flugsande in der letzten Eiszeit ablagerten, wissen zu begeistern. Auch das Naturschutzgebiet der Flechten- und Kiefernwälder südlich von Leinburg fasziniert mit seiner Ursprünglichkeit.

Heute streife ich regelmäßig durch die fränkischen Dünen und entlang der sandigen Pfade der umgebenden Wälder. Während mich die Dünen an die Wüste denken lassen, fühle ich mich auf den schmalen Wegen entlang des Röthen-, Ursprungs- oder Haidelbachs manchmal wie im Dschungel.

Eine Perle der Natur, die sich hier über Jahre hinweg beinahe unbemerkt entwickeln konnte.

Die Hersbrucker Schweiz – Felsen, Höhlen und stille Pfade

Wer mir bereits auf Komoot oder Instagram folgt, weiß, wie sehr ich es liebe, in der Hersbrucker Schweiz zu wandern. Mit meinem Artikel zur Houbirg hat auch der symbolische „Eingang“ zur Region bereits eine erste Erwähnung auf meinem Blog gefunden.

Doch die Hersbrucker Schweiz ist weitaus mehr als Houbirg und Hohler Fels. Rund um Pegnitz- und Hirschbachtal sowie zahlreichen Nebentälern liegt ein echtes Natur- und Wanderjuwel verborgen: zwischen idyllischen Tälern, wilden Wäldern und imposanten Felsformationen.

Steile Pfade über Wurzel und Stein eignen sich perfekt als Training für alpine Touren, wie etwa beim 800- oder 1000-Höhenmeter-Rundweg ab Pommelsbrunn. Kletterfreunde zieht es an den Höhenglücksteig oder den Norissteig. Und auch Höhlenbegeisterte kommen auf ihre Kosten: Petershöhle, Windloch bei Großmeinfeld oder Windloch bei Alfeld sind nur einige Beispiele.

Doch auch die idyllischen und stillen Täler, wie das Hirschbachtal, das Sittenbachtal oder auch das Schottental begeistern mich immer wieder. Die Vielfalt, der Abwechslungsreichtum und die wilde Schönheit dieser Landschaft ziehen mich jedenfalls immer wieder aufs Neue magisch an.

Wandervorschläge in der Hersbrucker Schweiz:

  • Naturerlebnis Hersbrucker Schweiz (ca. 26 Kilometer, 780 Höhenmeter): Der Name ist Programm ihr erlebt auf dieser Tour die Vielfalt der Natur in der Hersbrucker Schweiz, inclusive Höhlen, wie der Cäciliengrotte oder dem Windloch bei Großmeinfeld. Kondition und Trittsicherheit vorausgesetzt.
    Hier findet ihr die Tour auf Komoot.
  • Hutangerweg im Sittenbachtal (2 Schleifen je 15 Kilometer): Aufgeteilt in Nord- und Südschleife lässt sich hier das idyllische Sittenbachtal mit seinen alten Hutangern wunderbar erwandern. Auf der Nordschleife kommt man an Burg Hohenstein vorbei. Das Wahrzeichen der Region bietet einen imposanten Anblick und einen fantastischen Ausblick über die Hersbrucker Alb.
    Hier findet ihr die Touren auf Komoot: Zur Nordschleife und zur Südschleife
  • Seven Summits im Nürnberger Land (7-12 Kilometer): Hier könnt ihr Gipfelglück im Kleinen erleben. Diese gut ausgeschilderten Rundwege führen euch auf die 7 Gipfel der „600er“ im Nürnberger Land.
    Hier geht es zu meiner Collektion auf Komoot.

Schwarzachtal & Nebentäler – zwischen Fels, Wasser und Geschichte

Es gibt Orte, die mir einfach nie langweilig werden – das Schwarzachtal mit seinen vielen Gesichtern gehört dazu. Die Schwarzachklamm bei Schwarzenbruck ist für mich eines der beeindruckendsten Naturdenkmäler der Region: moosbedeckte Felsen, gluckerndes Wasser und schmale Pfade durch eine Sandsteinschlucht, die den Blick für das Kleine und das Große zugleich öffnet.

Schwarzachklamm Felsentor

Nur ein paar Schritte weiter wartet mit dem Brückkanal eine technische Besonderheit aus dem 19. Jahrhundert – hier führt der alte Ludwig-Donau-Main-Kanal tatsächlich über die Schwarzach hinweg. Ein stilles Denkmal menschlicher Ingenieurskunst mitten in der Natur.

Doch das Tal hat noch mehr zu erzählen. Da ist etwa die Burg Thann, einst mächtige Spornburg, heute romantische Ruine. Oder das Ensemble rund um Grünsberg, mit seinem Wasserschloss, der geheimnisvollen Sophienquelle und der Sandsteinschlucht Teufelskirche – ein Ort, der mich immer wieder in seinen Bann zieht.

Entdeckungen im Schwarzachtal

Schwarzachklamm – Naturdenkmal & Fotomotiv
Brückkanal – Technik trifft Natur
Burg Thann – romantisch & geschichtsträchtig
Grünsberg – Schloss, Quelle & Teufelskirche

Burgen, Ruinen, Geschichte – Wandern mit Weitblick und Rückblick

Im Nürnberger Land erzählt jeder zweite Hügel eine Geschichte – von Rittern, Handelswegen und kaiserlicher Vergangenheit. Einige dieser Geschichten haben sich tief in mein eigenes Empfinden von Heimat eingeschrieben.

  • Burg Hohenstein: Als höchstgelegene Burg Mittelfrankens thront sie majestätisch über dem gleichnamigen Ort. Ihre imposante Lage, die phänomenale Aussicht und die gut erhaltenen Strukturen machen sie zu einem faszinierenden Ziel für Geschichtsinteressierte und Wanderer gleichermaßen.
  • Wenzelburg in Lauf an der Pegnitz: Diese ehemalige Kaiserresidenz wurde zwischen 1356 und 1360 von Kaiser Karl IV. errichtet und diente als strategischer Stützpunkt auf dem Weg zwischen Prag und Nürnberg. Besonders beeindruckend ist der Wappensaal mit 112 farbig gestalteten Wappen böhmischer Adelsgeschlechter. Lust auf eine virtuelle Entdeckungstour? Möglich bei Nürnberger Land Tourismus
  • Festung Rothenberg bei Schnaittach: Auf einem 588 Meter hohen Berg gelegen, wurde sie im 18. Jahrhundert nach französischem Vorbild zur letzten großen bastionären Festung Europas ausgebaut. Heute ist sie ein beliebtes Ausflugsziel und bietet einen beeindruckenden Blick über das Umland.

Wieso nicht gleich Burg Hohenstein und Festung Rothenberg auf einer Wanderung verbinden? Auf beinahe 25 Kilometern lässt sich dies ermöglichen, inklusive dem fantastischen Panorama vom Glatzenstein. Hier findet ihr die Tour auf Komoot.

Ebenso wichtig für mein persönliches Verständnis von Herkunft ist Altdorf bei Nürnberg – mein Geburtsort. Als ehemalige Universitätsstadt ist Altdorf ein Ort voller Bildungstradition und kultureller Tiefe. Die barocken Gebäude, das imposante Rathaus und der historische Stadtkern erzählen von einer bewegten Vergangenheit – und von einem Zuhause, das nicht aufhört, mich zu prägen.

Marktplatz Altdorf bei Nürnberg

Fazit: Mein Nürnberger Land – eine unterschätzte Wanderregion

Nürnberger Land Blick ins Hammerbachtal

Nach zehn Jahren Abwesenheit lebe ich wieder in meiner Heimatregion – und entdecke sie neu. Ich habe gelernt, dass selbst vertraute Landschaften voller Überraschungen stecken, wenn man mit offenen Augen unterwegs ist. Das Nürnberger Land ist für mich mehr als ein geografischer Begriff. Es ist ein Gefühl. Eine Einladung, die Heimat immer wieder neu zu erkunden.
Ich kann nur jedem Naturbegeisterten raten: Streift durch eure eigenen Landschaften. Lauscht den Wegen. Denn manchmal liegt das größte Abenteuer direkt vor der Tür.

💬 Hast du Fragen oder eigene Tipps zur Region? Hinterlasse gerne einen Kommentar oder schreib mir persönlich über das Kontaktformular.

Quellenangabe:
Für diesen Beitrag wurden u. a. Informationen von Nürnberger Land Tourismus und Wikipedia verwendet. Alle persönlichen Eindrücke und Erfahrungen stammen aus eigenen Wanderungen.

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2 Kommentare

  1. Das ist ein sehr schöner Blogeintrag. Da kommen auch bei mir richtige Heimatgefühle auf. Danke dafür.
    Danke auch für die vielen tollen Wandertipps!

    1. Hallo Geli,
      vielen Dank für dein Feedback und freut mich sehr, bei dir Heimatgefühle zu wecken.
      Vielleicht ist ja auch der ein oder andere passende Wandertipp für dich dabei. 😊
      Liebe Grüße,
      Johannes

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